-geschrieben von Melanie Cakin-Labuch-
Brhv 27.09.2015 es ist 0.30Uhr. Ich liege im Bett und mir kommt eine Schnapsidee: diesmal möchte ich unseren HEARTBeat schreiben.
11.03.2011 es ist 03.00 Uhr:
Kleine blaue Augen schauen mich an, ich bin glücklich und k.o. Meine jüngste Tochter Milly ist geboren. Nur ca. sechs Stunden später tritt eine der schlimmsten
Naturkatastrophen vor Japans Küsten auf, die in den nächsten Tagen die Medienlandschaften bestimmen wird, zusammen mit Gaddafi und dem Bürgerkrieg in Syrien, der um den 18.03 begann und eher eine
Nebenrolle spielen wird....
4 Jahre später:
Lichterspektakel
25.09.2015 17.50Uhr :
Milly hopst aufgeregt vor mir herum, zieht sich an und hält ihre Knicklichter in der Hand. Sie gibt mir einen Kuss und flitzt los. Heute geht es mit Papa und den
Geschwistern allein zum Lichterspektakel im Speckenbütteler Park. Mama darf da heute nämlich selber arbeiten und ein wenig Werbung für unsere Aktion machen. Vorher hatte ich Eva aber noch
versprochen, vier neue Mitbürger abzuholen und mitzunehmen zum Lichterspektaktel.
18 Uhr: Naja, ein paar Minuten hab ich noch, flau ist mir trotzdem im Magen. Tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf: “Ist mein Englisch gut genug?.. mein Auto
ist zu eng..., welche Fragen stell ich lieber nicht?.“ Egal ich muss los und komm natürlich fünf Minuten zu spät, wie sich kurz nach dem Klingeln als das kleinere Problem herausstellt. Die Jungs
stehen in Jogginghose und kurzer Hose vor mir, hatten noch bis eben Besuch und die Zeit vergessen. Schnell vorgestellt und schon sitze ich mit einem Kaffee in der Hand in einem Zimmer und warte
darauf, dass wir loskommen. Schnell merke ich, wie offen die Jungs sind und ihre gelernten deutschen Vokabeln angewendet werden wollen. Sprachlich bekommen wir das alles schon mal
hin.
19 Uhr: JA! In das Auto passen fünf Personen, für manche Gesichtsausdrücke braucht man keine Sprache. Auf geht’s! Wir reden über dieses und jenes und ich merke,
dass meine Gedanken vollkommen umsonst waren. Wir sind im Park angekommen und müssen in der Schlange stehen und die erste Frage, die kommt:“Brauchen wir unsere Pässe?“ „Nö!“ war meine lapidare
Antwort. Erst später leuchtete mir die Frage ein. Bezahlt und los zu unserem Stand. Die Jungs drehen alleine eine Runde, während ich unsere Karten verteile. Es wird kälter und die Zeit
rennt.
.
21:15 Uhr: Kalt, feucht und dunkel. Jede menge Menschen versammeln sich am See, das Feuerwerk geht bald los und mir fehlen zwei Mitfahrer. NA toll! Die haben sich
einfach mal so verabschiedet, ohne Angaben von Gründen und wir hatten die Nummern nicht. So, nun konnte ich mir Gedanken machen. Wie und wo kommen die wieder nach Hause?..... ganz klasse, haste
gut hinbekommen Melli!
22.00: Wir gehen zum Auto, wohl fühle ich mich immer noch nicht, „...bekomme ich jetzt Ärger, Stress mit dem Amt? ..haben sie Geld mit? Keine Ahnung!“ Ich denke,
sie sind alt genug und haben ja schon ganz andere Wege geschafft, wie mir andere Mitbewohner mit einem Zwinkern mitteilen. Ja, ich weiß, aber trotzdem. Und genau in dem Augenblick, entdecke ich
sie lachend auf einer Bank, aber nicht allein, nein mit zwei netten, wunderschönen Mädchen, ich sehe den Google Translater leuchten. Ich schaue in die Gesichter und weiß wieder: für manche
Gesichtsausdrücke bedarf es keinen Übersetzer.
Eine turbulente Woche, mein schönster Augenblick und man weiß wieder WARUM man alles tut!